Une rencontre franco-allemande à Vienne 17.12.2024
Unsere Reise begann am ersten Dezembermontag um 7:30 morgens am Erkelenzer Hauptbahnhof. Nach einigen Umplanungen wegen ausgefallener Züge sind wir zuerst nach Duisburg gefahren, einem der schönsten Bahnhöfe in ganz Deutschland... Dies war jedoch nicht schlimm, weil jeder gute Laune hatte. Als wir einmal im ICE saßen, richteten sich alle ein und es wurde etwas ruhiger. In dem Wissen, dass unsere Klassenkameraden im Unterricht saßen, ließ es sich wirklich gut fahren. Während der Zugfahrt haben wir Karten gespielt, Serien geschaut, gesnackt und uns mit ein paar Omas angefreundet. Als wir in München ankamen, dauerte es nicht allzu lange, bis der Anschlusszug nach Wien kam. In dem etwas älteren Zug der österreichischen Bahn kam es dann wieder zu neuen Gruppen und einer entspannten Fahrt. Unterwegs bewegte eine unserer Sitzgruppen sogar einen sympathischen Geologen in unserem Abteil dazu, uns seinen Vortrag über Vulkanite und die Entstehung der Alpen zu präsentieren. Eine echte Bildungsreise eben!
Als wir abends ankamen, waren alle sehr erschöpft, jedoch auch euphorisch mit Blick auf die nächsten Tage. Wir waren alle begeistert, wie sauber der Wiener Hauptbahnhof ist und wie schön alles geschmückt war. Dazu muss man jedoch auch sagen, dass wir aus Duisburg und München kamen.
Als es am nächsten Tag weiterging, machten wir uns zum ersten Mal auf den Weg Richtung Innenstadt. Auf dem Weg lernten wir die französischen Schüler:innen kennen, die alle sehr nett wirkten. Wir spielten ein kleines Kennenlernspiel und teilten uns in zwei Gruppen auf. Eine ging in ein typisches Wiener Kaffeehaus und die andere machte eine Stadtführung. Die Stadtführung war ziemlich anspruchsvoll für unsere nette Führerin Barbara (zu erkennen an ihrem Einhorn-Stofftier), die die interessanten Geschichten und Anekdoten sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch erzählte und versuchte, uns allen gerecht zu werden. Wir lernten zum Beispiel etwas über das Symbol des österreichischen Widerstands, das versteckte Gesicht des Gründers der Waffel-Firma Manner am Stephansdom, die Entstehungszeit der Kaffeehäuser und natürlich über die Habsburger.
Ich persönlich habe mich am ersten Tag schon in die Wiener Linien verliebt. Alles hat so gut funktioniert und die Bahnen kamen sogar pünktlich. Am ersten Tag hatten wir direkt auch Freizeit, in der wir Wien auf eigene Faust erkunden konnten. Dabei waren wir durch die U-Bahn sehr unabhängig. Abends ging es dann ins „Dschungel Café“, nach ca. 20000 Schritten tat das Essen sehr gut! Nach den ersten richtigen Gesprächen fanden wir auch schon französische Freunde. Als wir spätabends ins Hotel kamen, sind wir alle todmüde ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag gingen wir morgens in eine immersive Mozart-Ausstellung. Diese war wirklich interessant und cool gestaltet. Sie begann unüblicherweise mit seinem Tod (übrigens waren wir an Mozarts Todestag in Wien - wie passend) und zeigte dann in verschiedenen Räumen, warum das musikalische Genie für immer leben wird.
Danach wechselten die Gruppen. Das heißt, meine Gruppe ging diesmal in das Kaffeehaus. Der Apfelstrudel war sehr lecker, wir hatten die Wahl zwischen einer heißen Schokolade und den vielen Wiener Kaffeevariationen und es war eine gemütliche Stimmung. Ein paar Deutsche spielten mit den Franzosen ein französisches Kartenspiel. Ein wenig nutzten wir also - wie viele Künstler zu Beginn der Kaffeehauszeit - die schöne Atmosphäre, um uns zu unterhalten und ordentlich aufzuwärmen. Am selben Tag gingen viele auch auf den Stephansdom, die Aussicht war sehr schön. Natürlich hatten wir uns für den höheren Turm ohne Aufzug entschieden!
Abends gingen wir in ein Restaurant, in dem es unter anderem originale Wiener Schnitzel zu essen gab. Am Ende des zweiten Tages hatten sich schon viele neue Freunde gefunden.
Am Donnerstag fuhren wir morgens zum Schloss Belvedere und konnten im Oberen Belvedere die Galerie besichtigen, um dort viele schöne Bilder zu betrachten. Das berühmte Gemälde „Der Kuss“ von Klimt zum Beispiel zog ähnlich viele Besucher an wie die „Mona Lisa“ im Louvre. (Wer andere Kunstformen bevorzugte, spielte nach der Besichtigung auch die ein oder andere Runde Clash Royale.)
Anschließend picknickten wir alle gemeinsam im Schlosspark. Nach einer kurzen Freizeit trafen wir uns am Hundertwasserhaus und besuchten anschließend das KunsthausWien, das weitere Werke des Künstlers Friedensreich Hundertwasser ausstellte und in dem wir wirklich sehr, sehr abstrakte Kunst sehen konnten. Es war dort aber auch sehr lustig.
Abends kam es dann zu meinem persönlichen Highlight der Reise, wir gingen zum Prater - eine Kirmes in der Größe eines Freizeitparks. Wir hatten zwar auf Grund unserer Restaurant-Reservierung nicht viel Zeit, trotzdem hatten wir sooo viel Spaß. Abends ging es in eine Pizzeria. Das Essen war zwar sehr lecker, jedoch mussten viele auch zwei Stunden auf ihre Pizza warten. Dies war jedoch nicht schlimm, da wir so noch einige Zeit mit unseren neuen französischen Freunden hatten. Zum Schluss zogen wir die Adresse eines Franzosen oder einer Französin, der wir in dieser Woche Weihnachtspost schicken werden.
Im Hotel mussten wir uns dann leider schon von unseren französischen Freunden verabschieden. Der Abschied war traurig, aber wir wussten, dass es bestimmt ein Wiedersehen geben wird. An unserem Abreisetag holten wir uns am Bahnhof noch etwas Proviant und verabschiedeten uns von Wien. Wir haben die Zeit im Zug genutzt, um miteinander Spiele zu spielen oder zu schlafen. Ein Teilnehmer wäre beinahe von amerikanischen Zuggästen adoptiert worden, die er die halbe Fahrt über unterhielt. Leider nicht auf Französisch!
Als wir nachts ankamen, waren alle seeehr müde. Für ein Geburtstagsständchen zu Ehren von Herrn Quadflieg, der Sekunden vor unserer Ankunft Geburtstag hatte, hat die Energie natürlich noch gereicht!
Abschließend war die Reise wirklich mega. Wir haben unsere Lehrer besser kennengelernt, die sich super um uns gekümmert haben. Wir haben viele neue Eindrücke gesammelt und nette Menschen in der Bahn kennengelernt. Und viele neue Freunde und Freundinnen.